World Roller Games Barcelona 2019
Dieser Bericht stand nach der WM in der MZ (Tobias Große):
Tim Boehle über den Übergang zu den Senioren.
Die Eindrücke sind auch zwei Wochen danach noch nicht verflogen. „Es war eine sehr schöne Erfahrung, die zwar auch mit viel Streß einherging – aber das war nur positiver Stress“ erzählt Tim Boehle. Das 18 Jahre junge Speedskating-Talent von der TSG Aufbau Union Dessau hat zuletzt im spanischen Barcelona an seiner ersten Junioren-Weltmeisterschaft teilgenommen – und ist immer noch hin und weg. Auch wenn am Ende „nur“ Rang 25 im 10000-Meter-Rennen auf der Straße heraussprang, für den in diesem Jahr doppelten Deutschen Meister – Boehle gewann Ende Mai zweimal Gold über die 10000-Meter-Strecken – war die Reise in die katalanische Metropole und die Teilnahme an erst zweiten World-Roller-Games etwas ganz besonderes. „Im letzten Jahr durfte ich nur bei der Europameisterschaft mitfahren“ so der 18-jährige Dessauer, „das war was ganz anderes.“ Nicht nur vom Flair der Veranstaltung, auch vom sportlichen Niveau war die WM-Premiere für Boehle ein Extrem. Deswegen ist er verhalten an die Sache herangegangen. „Ich habe mir im Vorfeld nie Vorstellungen gemacht, was ich erreichen kann“, sagt er. „Ich war einfach erst einmal nur froh, dabei zu sein und wollte alles aufsaugen.“ Mit Platz 25 im Straßenrennen war der junge Speedskater letztendlich auch gar nicht so unzufrieden. Zumal er betont: „Es wäre noch mehr drin gewesen.“ Tim Boehle kassierte im ersten Rennen aber zwei Verwarnungen, bei der dritten wäre er für das laufende und das folgende Rennen disqualifiziert gewesen. „Deswegen musste ich etwas verhaltener fahren. Sonst wären noch drei, vier Plätze mehr drin gewesen.“ Mit der Staffel verpasste der Dessauer nur knapp das Finale. In vier Wochen wird Tim Boehle schon wieder nach Spanien reisen. Mit seinen Vereinskameraden Franziska Petry und Jonas Arndt geht es zur Europameisterschaft nach Pamplona. Es wird für den WM-Debütanten das letzte große Nachwuchsrennen, ab der neuen Saison rückt er in die Senioren auf. Der Übergang wird schwer, das weiß er. Doch Boehle ist bereit, viel dafür zu geben. „Ich werde den ganzen Winter trainieren müssen, um in der kommenden Saison den Anschluss zu schaffen“, sagt er. Um irgendwann wieder eine Reise wie die zur WM nach Barcelona erleben zu dürfen. Denn: „Man geht da sehr motiviert heraus.“